Wellen

Awareness * Action * Anregungen

AWARENESS

Geht Energiesparen überhaupt in unserer digitalisierten Welt?

Leider ist das Internet kein so »sauberes Medium«, wie wir es gerne sehen würden. Klar, wir arbeiten ja nicht mit Papier oder Plastik und verursachen also keinen Müll, sondern schonen Ressourcen wie Papier oder Wasser – aber was ist mit unserem Datenmüll?

Wir als Crew im digitalen Raum nutzen und verkaufen Austauschmöglichkeiten wie Chats, Posts, Tweets oder Streaming-Plattformen, die ohne Frage den Alltag bereichern. Aber wir sollten uns darüber bewusst sein, dass alle diese Dienste Strom verbrauchen. Unsere Daten werden in Rechenzentren gespeichert und hin- und hergeschoben: Die Server müssen gekühlt werden und die Rechner benötigen Strom. Das erzeugt wiederum CO₂, wenn der Strom dafür nicht zu 100% aus erneuerbaren Energien bezogen werden kann. Das Streamen von Videos benötigt sogar 80% des Datenverkehrs. Cryptomining ist sehr energieintensiv und nimmt in manchen Ländern industrielle Ausmaße an.

Das Internet erzeugt weltweit sogar so viel CO wie der gesamte Flugverkehr und alle 18 Monate vergrößert sich der Datenverkehr um das Doppelte. Im Jahr 2016 waren es weltweit rund 800 Millionen Tonnen CO₂, was den Gesamttreibhausemissionen Deutschlands entspricht. Wenn das Internet ein Land wäre, hätte es den sechstgrößten Stromverbrauch auf der Welt.

„Wir schreiben in Deutschland rund eine Milliarde E-Mails pro Tag. Dabei fallen 1.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid an, ein Gramm pro E-Mail. Eine Stunde Video-Streaming produziert so viel CO₂ wie ein Kilometer Autofahren“

Ralph Hintemann, Energieforscher am Borderstep-Institut für Innovation und Nachhaltigkeit in Berlin



Die gute Nachricht: in unseren Händen liegt umfangreiches Klimaschutzpotenzial. Mit einem Tab, Swipe oder Klick können wir die Nutzung von Rechnern, Smartphones und Tablets bewusst gestalten und so den Ausstoß von CO₂ aktiv vermeiden. Ein bewusster Umgang mit dem Medium hilft. Denn damit hinterfragen wir unser digitales Verhalten und können unnötige Aktionen einschränken. Und es gibt einige Möglichkeiten unsere digitalen Produkte stromsparender zu planen, umzusetzen und zu nutzen. In unserem Nachhaltigkeits-Kompass ist von leicht bis anstrengend für jeden eine Möglichkeit dabei.

Ein Beispiel zum bewussten Datenverbrauch ist die Daten-Deduplizierung. Indem Daten nicht an unnötig vielen Stellen verteilt werden, kann Energie und CO₂ eingespart werden.

Was schätzt du?

Vorschläge, wie wir an Bord nachhaltig mit Strom umgehen können

Licht ist an, obwohl niemand da ist?

Auch in Räumen wie Toilette, Küche, Gemeinschafts- oder Serverraum bitte das Licht ausmachen, wenn sich niemand im Raum befindet.

Rechner und Bildschirm laufen ohne dich weiter oder sind im Standby?

  • Schicke deinen Rechner schlafen, wenn du nicht davor sitzt.
  • Achte darauf, dass das Gerät wirklich aus ist und nicht nur in Standby.

Nachhaltigkeit als Faktor in die Konzeption aufnehmen

  • Einige Kunden sind sicherlich offen für nachhaltige Konzepte, wie z.B. CO₂-neutrale Webseiten und nachhaltiges Hosting.
  • User Journey in der Konzeption planen.
  • JEDI: Justice, Equity, Diversity, Inclusion
  • Datenschutzkonform umsetzen

Nachhaltig programmieren

  • Schnelle Ladezeiten anpeilen und z.B. mit Google Chrome Lighthouse kontrollieren
  • Design Patterns verwenden
  • Sauberen und wiederverwendbaren Quellcode schreiben, der gut wartbar und skalierbar ist
  • Bilder, Videos, Schriften komprimieren
  • Fehler abfangen und leicht verständliche Fehlermeldungen ausgeben
  • Sicherheit im Auge behalten
  • Agile Methoden verwenden
  • Open Source unterstützen

Nachhaltiges Webdesign

  • Modulare Designsysteme nutzen, statt sich zu wiederholen
  • Design – Mobile First
  • Beim Designen vor allem an den User denken
  • Barrierefreie Pattern im Blick haben

Unnötige Up- und Downloads vermeiden

  • Auf externe Festplatten archivieren statt in der Cloud
  • Nicht wahllos Fotos und Videos in Chat-Gruppen verschicken
  • Bilder und Video, die nicht mehr benötigt werden, auf dem Smartphone löschen.
  • Auf Mobilgeräten beim Streamen die Auflösung reduzieren, damit die Datenmenge kleiner wird.
  • Musik oder Video lieber herunterladen und speichern als streamen.
  • Lieber mal wieder das TV-Gerät live einschalten, statt Videos zu streamen.
  • Beim Kauf von neuen Smartphones und PCs auf wenig Stromverbrauch und Energieeffizienz achten

Klimaanlage nötig?

Oder reicht das geöffnete Fenster? Apropos Fenster: Stoßlüften ist nachhaltig. Dauerlüften bei aufgedrehter Heizung nicht.

Nachhaltiges Surfen

  • Browsertabs nicht horten
  • Autoplay-Funktionen ausschalten. So müssen Videos oder Songs nicht jedes Mal automatisch gestartet werden.
  • Streamen vermeiden
  • Adblocker benutzen, wenn gewünscht
  • Newsletter abbestellen, die nicht benötigt werden
  • Nutze grüne Suchmaschinen und E-Mail Anbieter (Ökostrom)

Blick durchs Fernrohr:
Was hast du bisher für dich entdeckt?

Bevor du den Gedanken wieder verlierst: schreibe ihn schnell auf.


Fazit

Entscheide selbst wie tief du ins Thema eintauchen möchtest. Wir bieten dir eine Liste an Schlagworten zum Schnorcheln. Wenn Du tiefer einsteigen möchtest, stellen wir Links & Literatur-Listen zur Verfügung. Und für die Tiefseetaucher unter euch stellen wir Downloads, Apps, Tools und Checklisten bereit.

Links:

Stromverbrauch Internet TheShiftProjectSustainable WebdesignSustainable Web Manifesto ∙ Warum Energie sparen gar nicht mal so einfach ist Internet StromverbrauchGreen WordPressInternet als Stromverbraucher A List Apart: Sustainable Web DesignGreen IT Death to Bullshit Kriterienkatalog für nachhaltige SoftwareDas Internet verbraucht mehr Strom als …

Literatur:

Sustainable Webdesign

Tom Greenwood

The internet may be digital, but it carries a very physical cost. From image files to colors to coding languages to servers, the choices we make in our web work can eat up electricity and spit out carbon—and as the internet grows, so does the cost to the environment.

Designing for Sustainability

Tim Frick

Pixels use electricity, and a lot of it. If the Internet were a country, it would be the sixth largest in terms of electricity use. That’s because today’s average web page has surpassed two megabytes in size, leading to slow load times, frustrated users, and a lot of wasted energy. With this practical guide, your web design team will learn how to apply sustainability principles for creating speedy, user-friendly, and energy-efficient digital products and services.achhaltiges Reisen mit hohem Erlebniswert und ohne Jetlag.

Downlaods:

The Global Internet Phenomena Report

Sandvine

Analyse des kanadischen Netzwerkausrüsters Sandvine im Oktober 2018.

Entwicklung und Anwendung von Bewertungsgrundlagen für ressourceneffiziente Software unter Berücksichtigung bestehender Methodik

Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (⁠BMU⁠), dieses vertreten durch den Präsidenten des Umweltbundesamtes.

Die vorliegende Studie betritt Neuland, denn bisher konnte der Einfluss von Software auf die indirekte Inanspruchnahme natürlicher Ressourcen nicht ermittelt werden. 

Wie nachhaltig ist eine Website?
Website Carbon CalculatorEcograderGoogle LighthousePage Speed InsightsWeb Page Test WordPress PerformanceChrome Dark Mode

Bilder optimieren:
PngquantGuetzli

Checkliste:
DesignClient & Project EthosContent MarketingDevelopmentHostingBusiness Operations

Unsere Segel-Manöver

Was ars navigandi zum Thema nachhaltige »Fortbewegung im Netz« bereits unternommen hat:

Öko-Strom

Der Strombedarf von ars navigandi wird regenerativ mit dem Tarif „M-Ökostrom Regional“ der Stadtwerke München erzeugt.

Sonnenenergie

…für den Serverraum. Wir sind gerade dabei eine Mini-PV-Anlage auf dem Balkon zu installieren, die einen Teil des Energiebedarfs unserer Server deckt. (Derzeit laufen letzte versicherungstechnische Prüfungen.)

Mehrfachsteckdose

Durch das Installieren von Master-Slave Steckdosen werden abhängig von der Nutzung bestimmter Steckdosen andere Steckdosen automatisch ein- und wieder ausgeschaltet.

ACTION

Stelle dich dem »Pain Point«

Mein Pain Point: Browsertabs wieder schließen und nicht horten.
Was ist dein Pain Point?

ANREGUNGEN

speedboat

Welche Anker halten unser Segelboot noch von einem nachhaltigen Kurs ab?
Was meinst du? Gib dem Anker einen Namen und trage ihn ins Forum ein.

Was könnte uns schneller machen auf unserem Kurs Richtung Nachhaltigkeit?
Trage deine Idee für das Trimmen der Segel ebenfalls ein.

Nachhaltigkeits-Kompass

Auch wenn die einzelnen Maßnahmen zunächst vielleicht simpel wirken: Leinen los für deine Aktion. Hier eine Skala an Maßnahmen zum Thema nachhaltige Mobilität: Vom kleinen Lüftchen bis zur steifen Brise. Je wärmer die Kompassfarbe, desto mehr muss man sich manchmal gegen die Strömung der Bequemlichkeit stellen. Entscheide selbst in welches Gewässer es dich zieht.

Lieber Daten an eine Stelle hochladen und den Link dorthin weiterleiten als große Mail-Anhänge, Fotos oder Videos in Chat-Gruppen zu verteilen.

Daten deduplizieren

Daten nicht an unnötig vielen Stellen verteilen, um damit Energie und CO₂ einzusparen. Ein exponentielles Verteilen an Daten bedeutet auch ein exponentielles Wachstum im Energieverbrauch.

Lieber Daten an eine Stelle hochladen und den Link dorthin weiterleiten als große Mail-Anhänge, Fotos oder Videos in Chat-Gruppen zu verteilen.

Auf Mobilgeräten beim Streamen die Auflösung reduzieren. Songs oder Videos lieber lokal herunterladen und dann abspielen. Schalte Autoplay-Funktionen bewusst ab und vermeide die Standby-Funktion von Geräten.

Bewusster Umgang mit Video-Streaming

Je mehr E-Mails wir versenden und archivieren, je mehr Videos wir streamen oder Google Docs bearbeiten, desto mehr Geräte, Server und Kühlaggregate werden gebraucht.

Auf Mobilgeräten beim Streamen die Auflösung reduzieren. Songs oder Videos lieber lokal herunterladen und dann abspielen. Schalte Autoplay-Funktionen bewusst ab und vermeide die Standby-Funktion von Geräten.

Biete nachhaltiges Hosting oder CO₂-neutrale Webseiten an und achte schon bei der Konzeption auf Mobile First. Gestalte Webseiten mit modularen Pattern und mit dem User im Focus. Behalte eine gute Seiten-Performance im Auge.

Nachhaltige Konzeption & Webdesign

Schaffe eine Plattform für nachhaltige IT-Produkte und binde den Kunden in diesen Prozess mit ein.

Biete nachhaltiges Hosting oder CO₂-neutrale Webseiten an und achte schon bei der Konzeption auf Mobile First. Gestalte Webseiten mit modularen Pattern und mit dem User im Focus. Behalte eine gute Seiten-Performance im Auge.

Design Patterns verwenden und sauberen und wiederverwendbaren Code schreiben, der einfach skalierbar ist. Fehler abfangen und die Seiten-Performance möglichst optimieren.

Nachhaltiges Development & Wartung

Schnellere Websites sind besser für Klima. Daher die Page-Performance testen und schon im Konzept und Design alle Faktoren integrieren, die eine schnelle Ladezeit unterstützten.

Design Patterns verwenden und sauberen und wiederverwendbaren Code schreiben, der einfach skalierbar ist. Fehler abfangen und die Seiten-Performance möglichst optimieren.

Erfindung: „trinkbares Buch“

Das Noprofit-Unternehmen WaterIsLife hat ein Buch erfunden, dessen Seiten 99,9% der Bakterien im Wasser eliminieren. Verwendet man die Seiten als Filter, kann man verunreinigtes Wasser trinkbar machen.

Leinen los!

Kurse:

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to go!